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Content Recycling im E‑Learning

Wie Sie vorhandene Lerninhalte optimal nutzen und wiederverwenden

 
 

Ihr Unternehmen hat hart daran gearbeitet, einen neuen E‑Learning-Kurs oder ein umfangreiches E‑Learning-Modul zu erstellen. Es ist alles so, wie Sie es sich erhofft haben. Aber bei all der Mühe, die Sie investiert haben, müssen Sie sich fragen: Gibt es nicht einen einfacheren Weg? Zum Glück gibt es einen. Content Recycling kann Ihnen helfen, neue Inhalte einfacher zu erstellen – indem Sie das verwenden, was Sie bereits haben. So können Sie den Wert Ihrer vorhandenen Inhalte maximieren und auch die Lernergebnisse Ihrer Lernenden verbessern. In diesem Artikel erklären wir, was Content-Recycling ist, zeigen Ihnen, welche Inhalte Sie wiederverwenden können, und geben Ihnen bewährte Verfahren und hilfreiche Tipps zur Erstellung überzeugender recycelter Inhalte für Ihr E‑Learning.

 

Einführung in das Content Recycling für E‑Learning

Content-Recycling ist ein Begriff aus der Welt des Online-Marketings. Er bezieht sich auf die Wiederverwendung bestehender Inhalte, um verwandte Inhalte in verschiedenen Formaten zu erstellen. Sie können zum Beispiel eine von Ihnen erstellte Videolektion nehmen und das Skript als Grundlage für textbasierte Lernmaterialien verwenden. Oder Sie nehmen eine längere textbasierte Lektion und erstellen interaktive Lernmaterialien wie digitale Lernkarten, Quizfragen oder Spiele.

Content Recycling ist eine großartige Möglichkeit, bei der Erstellung von Inhalten Zeit und Mühe zu sparen. Sie entwickeln das zentrale Lernmaterial einmal und verwenden es dann wieder, um mehrere verwandte Contents zu erstellen. Dies kommt auch Ihren Mitarbeitenden zugute. Die wiederholte Präsentation der gleichen Informationen in verschiedenen Formaten hilft Ihren Mitarbeitenden, den Stoff vollständig zu verstehen und die Informationen länger zu behalten.

 

Wie Sie entscheiden, welche Inhalte sich für Content Recycling eignen

Nicht alle Inhalte sind für Content Recycling geeignet. Wenn die Informationen beispielsweise nur für eine kurze Zeit relevant sind, ist Content Recycling nicht sinnvoll.  Sie möchten den besten ROI erzielen, daher sollten Sie sich auf das Recycling der wichtigsten Inhalte konzentrieren, die auch langfristig relevant bleiben.

 

Diese Inhalte eignen sich nicht für Content Recycling

Von Dritten gekaufte Inhalte

Wenn Sie einen fertigen Kurs oder ein E‑Learning-Modul gekauft haben, verfügen Sie in der Regel nicht über die Lizenz- oder Urheberrechtserlaubnis zur Wiederverwendung der Inhalte. Wenden Sie sich im Zweifelsfall immer an den Verkäufer, bevor Sie Inhalte Dritter wiederverwenden.

Informationen mit kurzer Haltbarkeit

Wenn Ihre Schulungsmaterialien häufig aktualisiert werden müssen, sind sie nicht für Content Recycling geeignet. Wenn die Schulung zum Beispiel Vorschriften oder Produkte betrifft, die sich häufig ändern, lohnt sich die Erstellung zusätzlicher Lernmaterialien möglicherweise nicht. Sie werden nicht sehr lange relevant sein.

Inhalte, die für Ihr Unternehmen weniger relevant sind

Nicht jede Schulung ist so wichtig, dass sich Content Recycling lohnt. Es ist besser, den zusätzlichen Aufwand für grundlegende Inhalte zu betreiben, die Ihrem Unternehmen den größten Nutzen bringen.

 

Diese Inhalte eignen sich hervorragend für Content Recycling

Inhalte, die bei Ihren Lernenden besonders beliebt sind

Wenn Ihre Mitarbeitenden ein Tutorial besonders hilfreich oder interessant finden, könnte es ein guter Kandidat für Content Recycling sein. Machen Sie mehr von dem, was funktioniert!

Grundlegende Informationen, die für Ihre Mitarbeitenden besonders wichtig sind

Grundlegende Lerninhalte sind genau die Art von Content, die wiederholt und in verschiedenen Formaten präsentiert werden sollten. Unternehmen konzentrieren sich bei der Erstellung von Inhalten oft auf diesen Bereich. Durch Content Recycling können Sie also mit weniger Aufwand mehr nützliche Inhalte erstellen.

Informationen, die schwieriger zu behalten sind

Wenn Sie feststellen, dass bestimmte Informationen besonders schwierig zu behalten sind, kann Wiederholung helfen. Wiederholungen in verschiedenen Formaten sind besonders nützlich: Infografiken und interaktive Lernformate sind hier ideal. 

Evergreen Content, der auch in den nächsten Jahren noch relevant ist

Wenn Sie viele Inhalte zu einem bestimmten Thema erstellen, sollten Sie sicher sein, dass Sie diese auch langfristig nutzen können. Informationen, die Vorhersagen über die nahe Zukunft machen oder kommende Vorschriften erörtern, werden in ein paar Monaten oder einem Jahr veraltet sein. Grundlegende Informationen über das firmeneigene Herstellungsverfahren zum Beispiel werden jedoch über Jahre hinweg relevant bleiben (Evergreen).

 
Nadine Pedro
Nadine Pedro, chemmedia AG

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Contentformate, die Sie für Content Recycling im E‑Learning nutzen können

Fast jede Art von Content kann recycelt werden – die einzige Grenze ist Ihre Kreativität. Hier sind nur einige der Formate, die Sie verwenden können:

  • Benutzerhandbücher für Produkte
  • Microlearning-Bibliothek
  • Lernkarten (wie Knowledgeworker Cards)
  • Interaktive Szenarien (mit Knowledgeworker Coach)
  • Videoinhalte
  • Podcasts
  • Arbeitsbücher
  • Infografiken zur Darstellung von Daten in einem leicht verdaulichen Format
  • Bilder mit Hotspot-Text für zusätzliche Erklärungen (in Knowledgeworker Create)

 

Content Recycling beginnt oft mit einem "großen" Inhalt wie einem Kurs oder einem längeren Modul, welche dann in kleinere Teile zerlegt werden. Sie könnten zum Beispiel ein Workbook, Microlearning-Inhalte oder eine Infografik auf der Grundlage eines Kursmoduls erstellen. Ein Benutzerhandbuch könnte recycelt werden, um kurze Videoinhalte oder Lernkarten zu erstellen. Oder ein Schulungsmodul zum Thema Konfliktmanagement könnte mit einer Software wie Knowledgeworker Coach als interaktives Szenario neu interpretiert werden.

Es geht aber auch andersherum. Sie könnten zunächst eine Reihe von Mikro-Lerneinheiten erstellen und diese (vielleicht mit zusätzlichen Inhalten) zu einer längeren, detaillierteren Lektion kombinieren. Sie könnten einen Podcast (oder Teile davon) nehmen und mit Bildmaterial versehen, um Videoinhalte zu erstellen. Oder Sie können ein Benutzerhandbuch in ein interaktives, mit Hotspots versehenes Dokument verwandeln. Die Möglichkeiten sind grenzenlos, und je interaktiver und vielfältiger Ihr E‑Learning-Programm ist, desto effektiver wird es sein.

 

Best Practices für Content Recycling im E‑Learning

Der Einstieg ins Content Recycling kann so einfach sein wie das Erstellen digitaler Lernkarten oder das Kürzen vorhandener Videos zu schnellen, umsetzbaren Lektionen. Sie können damit eine Microlearning-Bibliothek erstellen, auf die die Benutzer im moment of need zurückgreifen können.
Nutzen Sie die folgenden Best Practices, um Ihre Microlearning-Inhalte so effektiv wie möglich wiederzuverwenden. Sie helfen Ihnen, Ihre Inhalte zu organisieren und neue Inhalte zu erstellen, die sich besonders leicht wiederverwenden lassen.

 

Inhalte gliedern

Wenn möglich, sollten Sie Ihre E‑Learning-Inhalte in kleineren, wiederverwendbaren Teilen wie Modulen, Lektionen oder Themen erstellen. So lassen sie sich später leichter wiederverwenden oder in neue Kurse oder Module integrieren.

Verschlagwortung von Metadaten

Implementieren Sie ein Metadaten-Tagging-System in Ihrem LMS, um Ihre E‑Learning-Inhalte nach Thema, Format, Zielgruppe und Lernzielen zu kategorisieren und zu kennzeichnen. Dies erleichtert das Suchen und Finden relevanter Inhalte bei der Wiederverwendung. Außerdem wird es dadurch einfacher, die richtigen Inhalte für die Lernpfade Ihrer Mitarbeitenden zu finden – ein doppelter Gewinn also!

Modularer Aufbau

Achten Sie bei der Gestaltung Ihrer Kurse darauf, dass jedes Modul, jedes Thema und jede Lektion über eigenständige Lernziele und Aktivitäten verfügt. So können Sie später neue Kurse oder individuelle Lernpfade für unterschiedliche Zielgruppen erstellen.

Aktualisieren Sie regelmäßig

Um sicherzustellen, dass Ihre wiederverwendeten Inhalte im Laufe der Zeit relevant und korrekt bleiben, sollten Sie sie regelmäßig überprüfen und aktualisieren, um Änderungen in der Technologie, den Industriestandards oder den bewährten Verfahren zu berücksichtigen. Dies ist ein weiterer Grund für die Verwendung eines modularen Inhaltsdesigns – wenn sich etwas ändert, müssen Sie nur den entsprechenden Inhaltsblock aktualisieren, nicht den gesamten Kurs. 

Benutzer-Feedback

Holen Sie das Feedback der Lernenden ein, um Verbesserungspotenziale und Möglichkeiten für das Content Recycling zu ermitteln. Nutzen Sie Analysen und Nutzerumfragen, um herauszufinden, wie die Lernenden mit den Inhalten interagieren und welche zusätzlichen Ressourcen oder Themen sie möglicherweise benötigen. Auf diese Weise können Sie auch feststellen, welche Inhalte beliebt sind und sich daher für Content Recycling eignen.

Werden Sie kreativ

Beim Content Recycling geht es nicht nur darum, Inhalte in kleinere Stücke zu kürzen. Sie können auch Audio-, Video- und Grafikinhalte neu mischen, um etwas völlig Neues zu schaffen, oder interaktive Schulungen erstellen, um das Lernen Ihrer Mitarbeitenden zu vertiefen.

Konsistenter Stil

Wenn Sie neue Inhalte erstellen, sollten Sie hohe Qualitätsstandards einhalten und für Videoinhalte einen Standardhintergrund und eine Standardbeleuchtung verwenden. Wenn Ihre Inhalte alle das gleiche Erscheinungsbild haben, ist die Benutzererfahrung konsistenter und Sie vermeiden es, wiederverwendete Inhalte zu erstellen, die "zusammengeflickt" aussehen.

 

Fazit.

Content Recycling hilft Ihnen, die Zeit und das Geld, die Sie in die Erstellung von Inhalten investieren, bestmöglich zu nutzen. Es hilft Ihnen nicht nur, Ihre E‑Learning-Pipeline mit neuen Inhalten zu füllen, sondern kann auch die Lernerfahrung Ihrer Mitarbeitenden verbessern. Durch verschiedene Content-Formate bleiben die Lernenden motiviert und interessiert. Interaktive Elemente verbessern die Lernergebnisse zusätzlich. Wenn Sie die in diesem Artikel vorgestellten Tipps befolgen, wird Ihr Unternehmen mit E‑Learning und Content Recycling langfristig erfolgreich sein.

 
Kristal Fellinger Copywriterin und Übersetzerin
Kristal Fellinger
Copywriter & Übersetzerin
 

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Titelbild: Troyan/shutterstock.com