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Erfolgskontrolle im E‑Learning

So evaluieren Sie Ihre Onlinekurse

 
Visualisierung E‑Learning Analytics

Wann genau ist ein Onlinekurs eigentlich erfolgreich? Die Antwort auf diese Frage ist essentiell, um einzuschätzen, ob Invest und Return in einem ausgewogenen Verhältnis stehen – schließlich muss auch E‑Learning ungeachtet idealistischer Intentionen in erster Linie wirtschaftlich sein und das Unternehmen voran bringen. In diesem Beitrag lesen Sie, auf welchen Ebenen sich der Erfolg Ihrer Onlinekurse betrachten lässt, wie Sie konkrete Daten erlangen und diese analysieren.

 

Die 4 Betrachtungsebenen für die Evaluation des Lernerfolgs

Immer dann, wenn mehrere Interessengruppen an einer Sache beteiligt sind, gilt es jede Perspektive einzubeziehen - ebenso beim E‑Learning. Die besten Testergebnisse helfen langfristig nicht, wenn die Mitarbeitenden mit dem Lernprozess unzufrieden sind oder andersherum. Das anerkannte Evaluations-Modell des US-amerikanischen Wissenschaftlers Dr. Donald Kirkpatrick hilft, alle wichtigen Betrachtungsebenen einzubeziehen. Donald „Don“ L. Kirkpatrick (* 15. März 1924; † 9. Mai 2014) war ein US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler und Professor der University of Wisconsin. In den 1950er Jahren forschte Kirkpatrick im Rahmen seiner Dissertation zur Evaluation von Bildungsprozessen. Später entwickelte er daraus das 4-Stufen Modell der Evaluation - die Grundlage des modernen Bildungscontrollings. Mit seinem 1975 erschienenen Buch „Evaluating Training Programs“ errang Don Kirkpatrick weltweit Anerkennung.

 
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Die losen Fragen nach der Zufriedenheit basieren auf unterschiedlichsten Faktoren. Zu den wichtigsten zählen:

  • Relevanz und Sinnhaftigkeit der Lerninhalte
  • Usability der Software
  • Vereinbarkeit des Lernprozesses mit dem (Arbeits)Alltag
  • Anwendbarkeit des Wissens
  • Unterhaltsame und weder unter- noch überfordernde Vermittlung des Wissens

Denn: Je relevanter und nützlicher das neue Wissen erscheint, desto höher ist die intrinsische Motivation, sich mit den Lerninhalten auseinanderzusetzen und infolgedessen auch die Aufmerksamkeit, mit der die Teilnehmenden lernen. Jedoch müssen sich die Onlinekurse darüber hinaus zu Zeiten von hybriden Arbeitsmodellen, allgegenwärtiger Individualisierung und On-Demand-Konsum auch problemlos in den Alltag integrieren lassen und den Lernenden Raum zur Selbstbestimmung geben. Andernfalls wird auch der relevanteste Onlinekurs als Belastung wahrgenommen werden.

 

Es ist im Sinne des Lernerfolgs unbedingt notwendig und natürlich auch der Mitarbeiterbindung zuträglich, wenn Teilnehmende mit Onlinekursen zufrieden sind. Darüber hinaus muss jedoch auch sichergestellt werden, dass Lernende das vermittelte Wissens tatsächlich verinnerlichen und behalten. Dies lässt sich am leichtesten durch Kurs-interne oder bei Bedarf auch externe Tests ermitteln. Eine Selbsteinschätzung der Lernenden kann das Ergebnis sinnvoll ergänzen.

 

So wichtig es auch sein mag, dass Ihre Mitarbeitenden möglichst viel neues Wissen erworben haben, muss dieses natürlich auch praktikabel sein. Schließlich ist die Verbesserung von Arbeitsalltag und -prozessen die ausschlaggebende Motivation für Unternehmen, in Weiterbildung zu investieren. Gleichzeitig, wie unter Punkt 1 erläutert, steigert die Anwendbarkeit des Wissens auch die Motivation der Lernenden.

Doch lässt sich das neu erworbene Wissen auch tatsächlich praktisch anwenden? Leider lässt sich diese Frage im Vergleich zu den ersten beiden deutlich schwieriger beantworten. Die Herausforderung besteht vor allem darin, Kenngrößen zu finden, anhand derer sich die Anwendbarkeit des Wissens ermitteln lässt. Beispielsweise können im Fall eines Onlinekurses zu Verkaufsstrategien, die Entwicklung der Verkaufszahlen betrachtet werden – sowohl im eigenen Unternehmen als auch im Vergleich zu eventuellen Filialen, in denen der Onlinekurs entweder noch nicht zum Einsatz kam oder höhere/niedrigere Abschlussraten vorliegen.

 

Die letzte der vier Betrachtungsebenen beschäftigt sich einzig und allein mit der Effizienz des E‑Learning Vorhabens in Hinblick auf Unternehmensziele. Mit dieser Betrachtung soll die Frage beantwortet werden, welche konkreten Ergebnisse die Maßnahme für das Unternehmen hat. Die Beantwortung kann nicht allgemein stattfinden sondern ist vom jeweiligen Unternehmen abhängig – so kann das Ziel bspw. sein, Leads oder die messbare Produktivität zu erhöhen, den Unternehmensumsatz zu steigern oder weniger Kundenbeschwerden klären zu müssen.

Im Gegensatz zu den Betrachtungsebenen eins und zwei ist es hierfür jedoch die Bedarfsanalyse unerlässlich, um basierend darauf die Kennzahlen zu definieren, die durch das E‑Learning Vorhaben optimiert werden sollen. Ohne den direkten Vergleich ist keine Evaluation möglich.

 
Nadine Pedro
Nadine Pedro, chemmedia AG

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Methoden zur Gewinnung aussagekräftiger Daten

Umfragen

Die effektivste Möglichkeit, die Zufriedenheit der Lernenden zu messen, ist sie danach zu fragen. Ebenso verhält es sich mit der Frage nach der Anwendbarkeit von Wissen, wenn es weder Kennzahlen noch Beobachtungsmöglichkeiten gibt. In diesem Fall helfen digitale Umfragen, die sich je nach Professionalität Ihrer Software sogar ins Learning Management System integrieren lassen. Idealerweise führt man jeweils zwei Umfragen durch - einmal direkt nach Abschluss des Kurses, eine weitere ein bis zwei Wochen später. So erfahren Sie nicht nur, mit welchem Eindruck die Teilnehmenden den Kurs abgeschlossen haben, sondern auch ob und wie der Onlinekurs den Arbeitsalltag beeinflusst hat. 

Achten Sie dabei darauf, Ihre Mitarbeitenden nicht mit zu vielen Fragen zu überfordern, sondern setzen Sie lieber auf klare Formulierungen zu Faktoren, die wirklich für Sie Relevanz haben. Besonders ehrliche und damit aussagekräftige Antworten sind zu erwarten, wenn die Umfrage anonymisiert stattfindet.

 

Mögliche Fragen zur Evaluierung der Zufriedenheit

  • Wie relevant war der Kursinhalt für Sie?
  • Welche Themen hätten Ihrer Meinung nach behandelt werden sollen, die im Kurs nicht vorkamen?
  • Wie bewerten Sie die Menge des behandelten Stoffs?
  • Hat Ihnen der Kurs Spaß gemacht?
  • Wie fordernd haben Sie den Kurz empfunden (zu leicht - genau richtig - zu schwer)?
  • Wurde das behandelte Wissen ausreichend erklärt?
  • Empfanden Sie den Kurs als klar strukturiert?
  • Wie einfach war die Bedienung des Kurses?
  • Kam es während des Kurses zu technischen Schwierigkeiten?

Mögliche Fragen zur Anwendbarkeit des Wissens

  • Wie hilfreich waren die Beispiele im Kurs?
  • Wie bewerten Sie Ihre Kompetenz in den vermittelten Inhalten?
  • Konnten Sie das neue Wissen bereits im Arbeitsalltag anwenden?
  • Beschreiben Sie eine Situation, in der Sie das neue Wissen angewendet haben.
  • Nennen Sie drei zentrale Dinge/Konzepte, die Sie in diesem Kurs gelernt haben.
  • Nennen Sie drei Dinge, die Sie aufgrund des Kurses in Ihrem Arbeitsalltag ändern werden.
 

Tests innerhalb der Onlinekurse

Herauszufinden, wie viel Ihre Mitarbeitenden von dem gelernt haben, was die Onlinekurse vermitteln sollten, ist ganz leicht - zumindest mit dem richtigen Autorentool. Dann nämlich ist es kein Problem, verschiedene Arten von Tests als Erfolgskontrolle in die Onlinekurse einzubauen. Die Tests helfen den Lernenden dabei gleichzeitig auch, das neu erlernte Wissen noch besser zu verankern, sich selbst besser einzuschätzen und Ihnen, sich einen Überblick über die Lernerfolge zu verschaffen. So lassen sich bspw. bei der Nutzung von Knowledgeworker Create unter anderem folgende Testmöglichkeiten an jeder beliebigen Stelle des Kurses integrieren.

 

Multiple Choice Tests

Lückentexte

Offene Fragen

 

Learning Analytics: Kennzahlen nutzen

Ähnlich wie die Performance von Websites ausgewertet werden kann, gibt es im E‑Learning sogenannte Learning Analytics Kennzahlen, anhand derer sich Lernprozesse und -erfolge auswerten lassen. Die Auswertung bringt dabei zahlreiche Vorteile mit sich: Sie helfen Unternehmen dabei, die Training Setups ggf. zu optimieren, Qualifikationslücken zu erkennen und zu schließen und geben Aufschluss darüber, in welchem Verhältnis Invest und Return stehen und an welchen Stellen Sie Ihre Ressourcen am effektivsten einsetzen können. 

Gleichzeitig bilden Learning Analytics die Datengrundlage für mögliche Personalisierungen und Individualisierungen des Lernprozesses. Statt also starre Lernpfade anzubieten, die für alle Lernenden gleich sind, können Sie die Daten nutzen, um automatisiert - also ohne manuelles Zutun - Ihren Mitarbeitenden genau die Lernpfade anzubieten, für die sie sich durch ihr individuelles Nutzerverhalten qualifizieren. So können Mitarbeitenden, in deren Nutzerdaten sich Qualifikationslücken identifizieren lassen, bspw. Wiederholungen von Kursen angeboten werden. Andersherum können Mitarbeitende, die sicheres Wissen vorweisen können, auf Wiederholungen verzichten. Auf diese Weise werden die Lerninhalte als noch relevanter empfunden und Ressourcen werden geschont.

 
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Fazit.

Die Erfolgskontrolle im E‑Learning samt Evaluation gehören ebenso selbstverständlich zum Weiterbildungs-Prozess wie die Konzeption und die Erstellung der Onlinekurse. Andernfalls würden Sie nie herausfinden, wie erfolgreich Ihre digitalen Weiterbildung tatsächlich sind: Qualifikationslücken blieben unerkannt und die Frage, ob sich ein Lernerfolg einstellt, ungeklärt.

Das entscheidende Argument für die Erfolgsauswertung ist jedoch ein größeres: Jedes Investment einzelner Weiterbildungsmaßnahmen muss sich für Ihr Unternehmen lohnen und den zuvor gesteckten Zielen zuträglich sein. Betrachten Sie die Messung und Evaluation von Weiterbildungsangeboten deshalb weniger als Pflicht, sondern viel mehr als Chance, Ihren Business Value durch die erfolgreiche Wissensvermittlung messbar zu steigern.

 
Magda Lehnert | Bloggerin
Magda Lehnert
Texterin
 

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Bildquelle: Rymden/shutterstock.com