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Wie Sie eine digitale Learning Community aufbauen

 
 

Da sich Unternehmen und Technologien weiterentwickeln und eine neue Generation von Mitarbeitenden in die Arbeitswelt eintritt, ist kontinuierliches Lernen und Teilen von Unternehmenswissen wichtiger denn je. Daher suchen HR-Manager, Personalentwickler und Weiterbildungsexperten ständig nach neuen und effektiven Wegen, eine Lernkultur zu schaffen – und Learning Communitys sind eine großartige Methode, dies zu erreichen.

Allerdings kann der Aufbau einer Learning Community eine Herausforderung sein, insbesondere wenn es um die Auswahl der richtigen Werkzeuge und Strategien geht. In diesem Artikel geben wir Ihnen eine verständliche Anleitung zum Aufbau Ihrer eigenen unternehmensinternen Learning Community, einschließlich der zu berücksichtigenden Stakeholder und Rollen, worauf Sie bei einer Software achten sollten und wie Sie Mitarbeitende langfristig aktiv und engagiert halten können.

 

Was ist eine Learning Community?

Eine digitale Learning Community bzw. Lerngemeinschaft ist ein digitaler Raum, in dem Menschen zusammenkommen, um Wissen zu teilen, zusammenzuarbeiten und mit digitalen Plattformen und Werkzeugen zu lernen. Obwohl eine Learning Community Elemente des E‑Learnings umfasst, liegt der Fokus mehr auf kollaborativem als auf individuellem Lernen. Learning Communitys ermöglichen es ihren Mitgliedern, Ideen auszutauschen, Fragen zu stellen und an Diskussionen teilzunehmen. Oft konzentrieren sie sich dabei auf spezifische Themen, Branchen oder Lernziele.

Einige bekannte Beispiele für Learning Communitys, denen Sie vielleicht bereits begegnet sind, sind:

  • Online-Plattformen wie Reddit
  • Facebook-Gruppen, die einem spezifischen Thema gewidmet sind
  • Bildungsplattformen wie Udemy oder Coursera, die Nutzern die Zusammenarbeit ermöglichen
 
Nadine Pedro
Nadine Pedro, chemmedia AG

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Learning Communitys im Unternehmenskontext

Unternehmensinterne Learning Communitys haben Überschneidungen mit den oben genannten Lerngemeinschaften. Der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass es sich um private, interne Gruppen für die Mitarbeitenden eines Unternehmens handelt. Eine unternehmensinterne Learning Community ist letztendlich eine Form des Wissensmanagements, die viele kollaborative und interaktive Elemente umfasst. Sie kann zwar traditionelle E‑Learning-Kurse und -Module beinhalten, der Schwerpunkt liegt jedoch auf der Interaktion zwischen den Mitgliedern.

Eine unternehmensinterne Learning Community umfasst beispielsweise folgendes:

  • Die Corporate Academy eines Unternehmens
  • Kuratierte Inhalte von Drittanbietern
  • Von Nutzern generierte Inhalte
  • Chatrooms oder Foren, in denen Mitarbeitende Fragen stellen und beantworten können
  • Onboarding für neue Mitarbeitende
 

Die Vorteile von Learning Communitys für Unternehmen

Learning Communitys bieten Unternehmen eine Reihe von Vorteilen. Sie fördern den Austausch von Ideen, unterstützen die Zusammenarbeit und erleichtern das Lernen voneinander. Insbesondere unterstützen sie das Lernen über Ländergrenzen hinaus und tragen zum verbesserten Wissenserhalt bei. Learning Communitys verbessern auch die Produktivität, indem sie Mitarbeitenden einen schnellen und einfachen Zugang zu benötigten Informationen ermöglichen. Ähnlich wie ein Wissensmanagementprogramm erleichtern sie das Onboarding neuer Mitarbeitender sowie die betriebliche Weiterbildung. Sie stellen sicher, dass Mitarbeitende Zugriff auf die Informationen haben, die sie für ihre Arbeit benötigen.

Learning Communitys leisten darüber hinaus einen positiven Beitrag zur Mitarbeiterbindung. Eine Studie von TNS Infratest ergab, dass unternehmensinterne Schulungsangebote entscheidend für die Mitarbeitenden sind. Learning Communitys sind eine großartige Möglichkeit, genau das anzubieten und zu unterstützen. Wie der Name schon sagt, tragen Learning Communitys dazu bei, ein Gemeinschaftsgefühl unter den Mitarbeitenden zu schaffen, was zusätzlich die Moral und die Bindung stärkt.

Da diese Lerngemeinschaften so viele verschiedene Informationsquellen beinhalten, erleichtern sie es Ihren Mitarbeitenden, auf die für sie beste Weise zu lernen. Wenn Sie jemals Lernpersonas für Ihre Mitarbeitenden erstellt haben, wissen Sie, wie unterschiedlich deren Lernbedürfnisse sein können!

 

So erreichen Sie Ihre Ziele mit einer Learning Community

Es mag verlockend sein, direkt einzusteigen und Ihre Learning Community von Grund auf neu zu gestalten. Bevor Sie das tun, sollten Sie zunächst Ihre Ziele festlegen. Ein klares Ziel vor Augen zu haben, wird Ihnen helfen, zwischen verschiedenen Optionen zu wählen – und den Erfolg zu messen.
Hier sind einige Punkte, die Sie in Ihrem Planungsprozess beachten sollten:

  • Welches Budget haben Sie für die Learning Community?
  • Welche Lücken oder Schwachstellen in Ihrer Personalentwicklung und Ihrem Wissensmanagement möchten Sie schließen?
  • Welche Mitarbeitenden werden Teil der Learning Community sein? Nimmt beispielsweise sowohl das Backoffice als auch das Verkaufspersonal teil?
  • Wie werden Sie den Erfolg Ihrer Community messen? Durch Engagement? Durch Messung von Innovationen? Mit Nutzerumfragen?
  • Wie werden Sie die Lerngemeinschaft ausrollen und Ihren Mitarbeitenden vorstellen?
  • Wer ist für Verwaltung und Pflege verantwortlich?

 

Sobald Sie diese Fragen beantwortet haben, sind Sie bereit, einen Aktionsplan zu erstellen. Während der Planung werden immer neue Fragen auftauchen, die beantwortet werden müssen. Beispielsweise müssen Sie Rollen und Verantwortlichkeiten detaillierter definieren.
Hier sind einige der Rollen, die Sie berücksichtigen sollten, um Ihre Learning Community erfolgreich zu machen:
 

 

Führungsteam (Executive Sponsors)

Stellt sicher, dass die Learning Community mit den Unternehmenszielen übereinstimmt, definiert KPIs und stellt sicher, dass ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen.

L&D Manager / Chief Learning Officer (CLO)

Entscheidungsträger, der für die Entwicklung, Implementierung und Bewertung von Lernangeboten in der Community verantwortlich ist. Wählt die Lernsoftware aus und stellt die Qualität und Richtigkeit der Inhalte sicher.

Community-Manager (Moderatoren oder Facilitators)

Fördern das Engagement der Nutzer, moderieren Diskussionen und helfen, Probleme zu lösen und Fragen zu beantworten. Sie sind auch verantwortlich für die Moderation von Webinaren oder anderen interaktiven Veranstaltungen.

Fachexperten

Sie verfügen über umfassendes Wissen in ihren jeweiligen Fachgebieten. Sie kuratieren oder erstellen Lerninhalte, fungieren als Mentoren und stellen sicher, dass bestehende Inhalte den neuesten Branchenstandards entsprechen.

Inhaltsersteller (Instruktionsdesigner, E‑Learning-Autoren)

Abhängig von bestehenden E‑Learning-Programmen und Ihren konkreten Plänen für Ihre Learning Community benötigen Sie möglicherweise Inhaltsersteller, die zusätzliche Kurse und Lernmaterialien erstellen. Sie könnten auch Mitarbeitende und Fachexperten mit der Kuration von Inhalten betrauen oder User Generated Content nutzen.

Technischer Support (IT-Abteilung)

Ihre IT-Abteilungträgt dazu bei, dass alles reibungslos für alle Nutzer und Inhaltsersteller läuft. Beteiligen Sie sie unbedingt an Auswahl und Einführung der Software.

Personalwesen (HR) / Talentmanagement

Ihre HR- oder Talentmanagementabteilung wird mit dem Chief Learning Officer zusammenarbeiten, um Lernbedürfnisse zu definieren und zu entscheiden, wie die Learning Community in die Personalentwicklung integriert wird.

 

E-Learning und E‑Learning-Software für Ihre digitale Learning Community

Die E‑Learning-Software ist das Rückgrat Ihrer digitalen Learning Community. Wählen Sie also mit Bedacht. Die Lernsoftware sollte eine Reihe von Funktionen unterstützen, die Sie in vielen Learning Management Systemen (LMS) und Learning Experience Plattformen (LXP) auf dem Markt finden werden.
Hier sind einige der Funktionen, nach denen Sie in Ihrer Software suchen sollten:

Benutzererfahrung

Ihre Lernsoftware sollte sowohl für Administratoren als auch für Nutzer einfach und intuitiv zu bedienen sein.

Inhaltsverwaltung

Bevorzugen Sie bei ihrer Wahl Systeme, die verschiedene Inhaltsformate unterstützen. Einschließlich Kurse, Inhalte von Drittanbietern, von Nutzern generierte Inhalte, Webinare, Quizze und mehr. Achten Sie auch auf Kompatibilität mit Branchenstandards wie xAPI oder SCORM

Kommunikations-Funktionen

Um Ihre Mitarbeitenden aktiv in der Learning Community zu halten, sind Tools wie Diskussionsforen, Bestenlisten, Live-Sessions und Learning on Demand ein Muss. Sie sind das Herz jeder Learning Community.

Analytics und Reporting

Reportings helfen Ihnen, zu verstehen, welche Inhalte bei den Nutzern am beliebtesten sind. Mit Learning Analytics erheben Sie Daten zum Nutzerengagement und verfolgen den Lernfortschritt.

Personalisierte Lernpfade und Empfehlungen

Diese Funktion ist typischerweise in vollwertigen LXPs und in manchen LMS zu finden. Sie ist nicht für jedes Unternehmen notwendig, kann aber für größere Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden ein maßgeschneidertes Lernerlebnis bieten möchten, nützlich sein.

 

Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit zusätzliche Tools und Funktionen zu integrieren, die Ihr LMS oder Ihre LXP noch nicht enthält. Nutzen Sie beispielsweise szenariobasiertes Lernen mit einem Tool wie Knowledgeworker Coach oder Microlearning mit einer digitalen Lernkarten-App wie Knowledgeworker Cards. Falls Ihr LMS die gewünschten Kommunikations-Funktionen nicht bietet, können Sie externe Lösung wie Slack oder Microsoft Teams nutzen. So erweitern Sie die Funktionalität Ihres ausgewählten LMS.

 

Best Practices für Ihre Learning Community

 

Moderation und Community-Management

Es bedarf durchdachter Planung und konsequenter Moderation, um Engagement und Wachstum in einer Learning Community zu fördern. Wecken Sie von Anfang an das Interesse Ihrer Mitarbeitenden und motivieren Sie sie dazu, die Community zu nutzen. Moderation ist in dieser frühen Phase entscheidend, da sie den Ton dafür vorgibt, wie die Teilnehmenden interagieren und kommunizieren. Wenn Nutzer etwas Unangemessenes posten (wie lustige GIFs oder unzusammenhängende Memes), wird eine schnelle Erinnerung andere davon abhalten, vom Thema abzuweichen.

Moderatoren spielen eine Schlüsselrolle bei der Steigerung des Engagements: Sie helfen bei der Beantwortung von Fragen, eröffnen und fördern Diskussionen und planen Veranstaltungen, um Nutzer aktiv und engagiert zu halten. Sie sammeln Feedback von Nutzern ein, um Inhalte besser an deren Bedürfnisse anzupassen und die Kommunikation zu verfeinern.

 

Nutzen Sie Gamification, um Nutzer zu motivieren

Nutzen Sie Gamification und Belohnungssysteme, um die Teilnahme zu fördern. Vergeben Sie beispielsweise Abzeichen für die Beantwortung einer bestimmten Anzahl von Quizfragen oder etablieren Sie eine Bestenliste, um freundlichen Wettbewerb zu fördern. Nutzen Sie Events und Herausforderungen, um die Mitarbeitenden zur Zusammenarbeit zu motivieren. Eine mögliche Herausforderung könnte sein, alle unbeantworteten Quizfragen bis zum Ende der Woche zu beantworten. Diese Aktivitäten ermutigen Mitarbeitende, gemeinsam Belohnungen zu erarbeiten und helfen, eine aktive Community zu schaffen.

 

Leistungsindikatoren für Learning Communitys

Leistungsindikatoren (KPIs) für unternehmensinterne Learning Communitys umfasse Kennzahlen wie Engagementraten, Nutzerzufriedenheit und Kurs-Abschlussraten. Es gibt eine Reihe verschiedener Engagement-Metriken, die Sie verfolgen können, einschließlich Anmeldefrequenz, Anzahl der Diskussionen, Anzahl der beantworteten Fragen und mehr. Überwachen Sie auch Feedback- und Zufriedenheitswerte, um zu sehen, wie Mitarbeitende über die neue Community denken und wie sie deren Bedürfnisse besser erfüllen kann. Durch regelmäßige Analyse dieser KPIs können Sie Bereiche identifizieren, die verbessert werden können, Lerninhalte anpassen, neue Engagementstrategien einführen und sicherstellen, dass die Community weiterhin auf Ihre Unternehmensziele einzahlt. 

 

Fazit.

Eine digitale Learning Community ist eine großartige Möglichkeit für Ihr Unternehmen, den Wissensaustausch, die Zusammenarbeit und länderübergreifendes Lernen zu fördern. Bei der Planung Ihrer Learning Community ist die Auswahl der passenden E‑Learning-Software entscheidend. Achten Sie darauf, dass sie die erforderlichen Kommunikations-Funktionen wie z. B. Foren oder Chat-Funktionalitäten bietet, um die spezifischen Ziele Ihres Unternehmens zu erfüllen. Weisen Sie Schlüsselrollen zu und legen Sie KPIs fest, um den Erfolg des Projekts zu gewährleisten. Gutes Community-Management und effektive Moderation sind unerlässlich, um die Mitarbeitenden aktiv und fokussiert zu halten, während Sie die neue Plattform einführen. Durch die Befolgung dieser Schritte stellen Sie sicher, dass die Learning Community Ihres Unternehmens erfolgreich startet.

 
Kristal Fellinger Copywriterin und Übersetzerin
Kristal Fellinger
Copywriter & Übersetzerin
 

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Bildquelle: Andrey_Popov/shutterstock.com