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E-Learnings schneller erstellen dank KI

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Agiles Lernen

Das Prinzip der Agilität aufs E‑Learning übertragen

 
Agiles Lernen

Schnelle Veränderungen am Markt und bei der Entwicklung von Technologien setzen schnelle Reaktionen im Unternehmen voraus – soweit keine neue Nachricht. Verhältnismäßig neu ist jedoch der Ansatz, das Prinzip des agilen Arbeitens, das mit SCRUM, Kanban & Co. längst Einzug in den Unternehmen gehalten hat, auch auf die Lernkultur zu übertragen. In diesem Artikel lesen Sie, was genau agiles Arbeiten überhaupt bedeutet und welche Leitsätze ihm zugrunde liegen. Erfahren Sie, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um überhaupt agil arbeiten und lernen zu können und wie sich agiles Lernen in Ihrem Unternehmen umsetzen lässt.

 

Agilität: Die Abkehr von starren Prozessen

Agilität in Unternehmen ist viel mehr eine Philosophie statt einer festgelegten Methode. Grundlegend geht es immer darum, starre Prozesse aufzulösen und den schnellen Veränderungen unserer Zeit durch Flexibilität und Dynamik zu begegnen. Agil arbeitende Unternehmen sind davon überzeugt, dass Mitarbeitende am besten verstehen, was sie und ihre Fachbereiche brauchen und ermutigen sie, sich aktiv einzubringen. Das heißt nicht, dass es überhaupt keine Hierarchieebenen mehr geben darf, jedoch dass Mitarbeitende, freier und losgelöster von starren Prozessen und konservativen Regeln agieren dürfen, mehr Handlungsspielräume und damit auch mehr Eigenverantwortung bekommen. Agilität lässt sich also nicht einfach von heute auf morgen festlegen, sondern setzt ein Umdenken und ein Mindset voraus, das auf Selbstwirksamkeit und dem Willen zu Entwicklung basiert.

Nice to know: Ursprünglich wurde das agile Arbeiten Anfang der 2000er von frustrierten Softwareentwicklern eingeführt, denen die üblichen Entwicklungsprozesse zu langsam und zu wenig kundenorientiert waren. Sie verfassten in diesem Rahmen das Agile Manifest, dessen Leitsätze sich in jeden Bereich des agilen Arbeitens übertragen lassen: 

  1. Individuen und Interaktionen haben Vorrang vor Prozessen und Werkzeugen. 
  2. Funktionsfähige Produkte haben Vorrang vor umfassender Dokumentation.
  3. Zusammenarbeit mit den Kunden hat Vorrang vor Vertragsverhandlungen.
  4. Das Eingehen auf Änderungen hat Vorrang vor strikter Planverfolgung.

Eine der bekannten Methoden des agilen Arbeitens ist übrigens die sogenannte SCRUM-Methode. Auf diese wollen wir an dieser Stelle nicht näher eingehen, vielleicht hilft dieser Hinweis aber denjenigen, die die Methode bereits kennen, eine gedankliche Brücke zu schlagen.

 
Nadine Pedro
Nadine Pedro, chemmedia AG

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Was ist agiles Lernen?

Agiles Lernen adaptiert die Prinzipien des agilen Arbeitens mit dem Ziel, lebenslange Innovations- und Anpassungsfähigkeit zu fördern. Logisch: Je schneller sich Technologien, Gegebenheiten und damit unser Arbeitsumfeld ändern, desto schneller müssen wir dazulernen. Folglich braucht es dynamische Lernmethoden, die nicht erst eines langen Organisationsprozesses bedürfen, sondern mit denen man unmittelbar auf Veränderungen reagieren kann.

 

Agiles Lernen baut auf vier Grundpfeilern

1.

konsequente Ausrichtung des Lernens an der Arbeit durch den Einsatz von Arbeitsaufgaben als Lernaufgaben

2.

Organisatorische Orientierung an agilen Arbeitsweisen

3.

Positive Lern- und Fehlerkultur

4.

Passendes Mindset aller Beteiligten, in dessen Zentrum Selbstwirksamkeit und Entwicklung stehen.

 

Die leitenden Eigenschaften des agilen Lernens sind dieselben wie die des agilen Arbeitens (agil, bedarfsorientiert, qualitätsorientiert, handlungsorientiert, projektiert), werden jedoch im Sinne des Lernens anders definiert:

 

bedarfsorientiert

Die Lernaufgaben sind für die Mitarbeitenden individuell relevant und bedienen den Unternehmensbedarf. Wie genau der Bedarf aussieht, wird gemeinsam ermittelt.

handlungsorientiert

Agiles Lernen ist selbstgesteuert. Das Ausprobieren, Anwenden und Sammeln von Erfahrungen im Arbeitsalltag und -umfeld stehen im Vordergrund.

qualitätsorientiert

Agiles Lernen wird durch qualifiziertes Personal begleitet (z. B. durch Coaches), um sicherzustellen, dass Ressourcen optimal genutzt werden und keine Potenziale unentdeckt bleiben.

agil

Die Planungs-, Umsetzungs- und Feedback-Zyklen sind kurz, sodass der Prozess schnell verändert werden kann. So gelingt es schnell, wenig erfolgreiche Lernprozesse aufzugeben und stattdessen die zielführenden intensiver zu fördern.

projektiert

Agiles Lernen wird verbindlich geplant, der Zeitrahmen vorab festgelegt, Ziele formuliert und deren Erreichung überprüft.

 

Agiles Lernen umsetzen

Die 4 verschiedenen Rollen eines Agilen Lernprozesses

Auftraggebende (AG)

Die Auftraggebenden sind diejenigen, die den Lernbedarf benennen, den Lernauftrag offiziell erteilen, die Ressourcen bereitstellen und die Ergebnisse abnehmen. In der Regel fällt diese Rolle leitenden Personen zu. Es kann aber auch vorkommen, dass der Lernbedarf an einer ganz anderen Stelle im Unternehmen wahrgenommen wird – beispielsweise bei einzelnen Mitarbeitenden. In einem solchen Fall kann ein ganzes AG-Team entstehen, das Mitglieder aus verschiedenen Abteilungen und/oder Hierarchie-Stufen vereint – immerhin können meist diejenigen die Lernergebnisse am besten beurteilen, die auch zuvor den Bedarf erkannt haben. 

Lernteam (LT)

Das Lernteam besteht aus mindestens zwei Personen. Die beiden müssen nicht dieselben Erfahrungen mitbringen, sollten aber generell offen sein für neue Erfahrungen und Lernprozesse und motiviert genug sein, um auch wirklich selbstgesteuert lernen zu können. Nur mit der nötigen Überzeugung und Neugierde für den agilen Lernprozess (und natürlich den nötigen Ressourcen) wird es dem Lernteam gelingen, sich auch wirklich unaufgefordert abzustimmen.

Methodische Begleitung (MB)

Die methodische Begleitung ist dafür zuständig, den Lernrahmen zu gestalten, das Lernteam mit Ideen zu passenden Lernmethoden zu versorgen und am Ende eine Evaluation durchzuführen. Wichtig ist, dass die methodische Begleitung jederzeit ansprechbar ist und genügend didaktische Kompetenzen mitbringt, um auch weniger zielführende Ansätze schnell zu erkennen.

Fachliche Begleitung (FB)

Die fachliche Begleitung verfügt entweder bereits über das Wissen, das das Lernteam versucht zu erlangen oder zumindest über ausreichend fachliche Kompetenz, um die Lerninhalte und Ergebnisse einschätzen zu können. Nur so ist sichergestellt, dass die fachliche Begleitung die passenden Quellen bereitstellen und adäquates Feedback geben kann.

 

 

Der agile Lernprozess

Der Agile Lernprozess ist eine beliebig häufige Wiederholung aus “Planung”, “Etappe”, “Review” und “Retrospektive”, die auf den Kick-off folgt und nach einem vorher definiert Zeitpunkt von einem Kick-out beendet wird.

 

Der agile Lernprozess
 

Der Kick-off markiert die Erteilung des Lernauftrags durch die Auftraggebenden (AG) – zum Beispiel Teamleiter*innen, Geschäftsführer*innen. Konkret ausgedrückt wird beim Kick-off also das übergeordnete Lernziel benannt. Die methodische Begleitung (MB) führt beim Kick-off alle Beteiligten in den agilen Lernprozess ein.

Während der Planungsphase erläutert die fachliche Begleitung (FB) die Aufgaben und legt das nächste Teilziel fest. Das Lernteam (LT) plant gemeinsam mit der (MB) die Lernaufgaben, Lernzeiten, Lerninhalte und Lernmethoden.

Anschließend beginnt das eigentliche Lernen. Das (LT) arbeitet gemeinsam die zuvor definierten Lernaufgaben ab; (MB) und (FB) unterstützen bei Bedarf.

Sind die Lernaufgaben abgearbeitet, präsentiert das (LT) im Review seine Ergebnisse. Die (FB) beurteilt die Ergebnisse und gibt das entsprechende Feedback.

Die Retrospektive stellt sicher, dass nur die erfolgreichen Methoden in den nächsten Zyklus übernommen werden und sichtbar werdende Potenziale gefördert werden, während weniger zielführende Methoden ausgesiebt werden.

Der Kick-out beendet offiziell das agile Lernvorhaben. Das (LT) weist in diesem Rahmen die neu gewonnenen Kompetenzen nach, die (AG) nehmen die Ergebnisse ab und die (MB) klärt, ob es bestimmter Handlungen bedarf, um eventuelle Wissenslücken zu schließen oder das neu gewonnene Wissen nachhaltig zu festigen.

 

Die zwei zentralen Tools des agilen Lernens

Die Lernaufgaben

Die Lernaufgaben beschreiben, was das Lernteam lernen soll, wie sich diese Aufgaben in den Arbeitskontext einbetten lassen, aber nicht wie es lernen soll. So bleibt mehr Raum für Selbststeuerung und für die Erprobung individueller Lösungsansätze. Akzeptanzkriterien definieren, wann die Lernaufgabe als bestanden gilt und unterstützen dabei die Selbstkontrolle. Darüber hinaus geben die Lernaufgaben eine Liste an Quellen mit, die die Lernenden nutzen können, falls sie fachlichen Input benötigen. 

 

Kanban-Board

Der Begriff Kanban stammt aus dem Japanischen und bedeutet so viel wie “Schild”. Es hilft dabei, den Überblick zu behalten. Alle Beteiligten sollten deshalb jederzeit Zugriff auf das Kanban Board haben. Hierzulande wird man aber vermutlich zuerst an Trello denken: Das Kanban Board besteht von links nach rechts aus 5 Spalten: "Aufgabenliste", "To Do", "In Progress", "Check" und "Done". In diesen Spalten werden, je nach Bearbeitungsstand, die einzelnen Lernaufgaben hin und her geschoben. Die fachliche Begleitung ist dafür zuständig, die jeweiligen Lernaufgaben inklusive Aufgabenbeschreibung, Akzeptanzkriterien und Quellen anzulegen. Sie ist es am Ende auch, die die Ergebnisse der Lernaufgaben checkt, sobald sie unter “Check” abgelegt wurden. Erst wenn sie die Akzeptanzkriterien erfüllen, kann die Lernaufgabe der “Done”-Spalte zugeordnet werden.

 

 

Die Basis für agiles Lernen: Ausreichende Ressourcen

Agiles Lernen kann nur dann funktionieren, wenn allen Beteiligten die nötigen Ressourcen zur Verfügung stehen. Je kleiner die Frequenzen der Review-Prozesse, desto agiler können die Beteiligten auf positive und negative Veränderungen reagieren. Oder anders ausgedrückt: Je mehr Reviews, desto mehr entspricht der Prozess dem Prinzip der Agilität. Mehr Review Prozesse benötigen jedoch auch mehr Zeit – Zeit, die den Beteiligten im Arbeitsalltag zur Verfügung stehen muss, ohne dass sich dadurch die reguläre Arbeitszeit verlängert. Andernfalls würde Agilität auf Kosten der Mitarbeitenden stattfinden und die Motivation in kürzester Zeit sinken. Ermutigen Sie deshalb Ihre Mitarbeiten unbedingt zu häufigen Reviews und schaffen Sie die nötige Entlastung im Arbeitsalltag.

Darüber hinaus benötigen die Teilnehmenden die nötigen Kommunikationsmittel – am besten in unterschiedlicher Form, um auf individuelle Vorlieben und Gegebenheiten eingehen zu können und Barrieren möglichst gering zu halten. Kommunikationskanäle können sein: Ein Meeting-Raum, der auch kurzfristig zur Verfügung steht, Telefon, interne Chats (z. B. Slack), und/oder freier Zugang zu Videocall-Tools.

 

 

Vorteile des agilen Lernens

Schneller Lernstart

Das Lernen startet früher, da nicht schon zu Beginn sämtliche Details des Lernprozesses festgelegt werden müssen.

Direkter Einfluss auf den Lernprozess

Alle Beteiligten sind gleichermaßen in den Prozess involviert und können bei den regelmäßigen Reviews und Retrospektiven ihre Ansichten und Erfahrungswerte einbringen.

Effektives Lernen

Da sich die Lernaufgaben immer am direkten Bedarf der Mitarbeitenden und des Unternehmens orientieren, sind sie besonders relevant, wodurch eine besonders hohe intrinsische Motivation entsteht. Und wir wissen: je höher die intrinsische Motivation zu lernen, desto höher auch die kognitive Leistungsfähigkeit.

Hohe Flexibilität

Agieles Lernen bietet hohe Flexibilität gegenüber technologischen Veränderungen, Wettbewerbsanforderungen, internen und Kundenbedürfnissen.

Frühzeitiges Erkennen von Fehlern

Durch die häufigen Reviews und Retrospektiven können schnell Fehler, ineffektive Lernmethoden und ungenutzte Potenziale erkannt werden

Schnelle Ergebnisse

Je schneller Lernprozesse starten und optimiert werden können, je höher die Relevanz und damit die Lernmotivation ist und je schneller Fehler erkannt werden, desto schneller können natürlich auch positive Ergebnisse erzielt werden.

 

Fazit.

Agiles Lernen ist Teil einer agilen Arbeitskultur und kann nur funktionieren, wenn Mindset und Ressourcen stimmen: Nur wenn die Teilnehmenden vom Prinzip der Agilität wirklich überzeugt sind, werden sie die nötige Motivation und Eigenverantwortung empfinden, um den agilen Lernprozess dauerhaft und nachhaltig in Bewegung zu halten. Detaillierte Vorgaben und Lehrpläne würden dem gesamten Prinzip der Agilität widersprechen. Ist der agile Lernprozess erst einmal ins Rollen gebracht, werden Sie mit Ihrem Unternehmen sehr viel schneller als je zuvor auf Veränderungen und Problemstellungen reagieren können, ohne dabei erst komplexe Weiterbildungen planen zu müssen.

 
Magda Lehnert | Bloggerin
Magda Lehnert
Texterin
 
 

Titelbild: Zamrznuti tonovi/shutterstock.com